Den Anfang machte Issig am Freitag mit dem Weitsprung, den er ohne jegliche Nervosität und mit einem guten Gefühl in Angriff nahm. Er war als achtbester mit 6,96 Metern gemeldet, konnte in Wattenscheid aber nicht an seine persönliche Bestmarke heran springen. Nach mäßigen 6,49 Metern im ersten Versuch klappte es mit dem Satz auf 6,70 Metern im zweiten Versuch schon besser. „Ich habe nie den Balken richtig getroffen und bei jedem Sprung so 20 Zentimeter verschenkt", berichtete der Mainstockheimer. Mit den 6,73 Metern im dritten Sprung qualifizierte er sich für den Endkampf und korrigierte mit seiner Trainerin Christine Henneberger weiter am Anlauf — aber ohne den erhofften Erfolg. Im vierten Durchgang verbesserte er sich minimal auf 6,77 Metern und lag vor dem letzten Durchgang auf Rang fünf. Er wollte mit seinem finalen Sprung aufs Ganze gehen, was sich aber schnell erledigte. Denn plötzlich war seine Anlauf-Markierung weg, weswegen sein sechster Sprung nur schief gehen konnte. „Klar wäre von den Weiten der Konkurrenz her der vierte Platz drin gewesen. Trotzdem bin ich mit meinem Abschneiden zufrieden", sagte Issig. Allein schon die Qualifikation für seine Premiere bei einer Deutschen Meisterschaft und dann noch der Einzug in den Endkampf seien ein Erfolg gewesen.
Tags darauf schickte sich Christian Rasp unter den insgesamt 2 000 Teilnehmern an, zu zeigen, dass er zur nationalen Spitze zählt. „Er war total cool und wirkte richtig professionell", fand sein Trainer Ralph Müller. Rasp lief seinen Vorlauf von der Spitze aus und gewann diesen in 11,18 Sekunden. Im Zwischenlauf steigerte sich der Mainbernheimer auf 11,13 Sekunden, wurde aber nur Vierter. Um die Winzigkeit nur einer Hundertstel Sekunde war er schnell genug, um sich als Achter unter insgesamt 47 Konkurrenten für den Endlauf zu qualifizieren. Dabei zerrte er sich die Wade, Ralph Müller betreute ihn physiotherapeutisch, riet ihm aber, im Endlauf nicht volles Tempo zu gehen. Einmal die Fahrt aufgenommen, zog Rasp seinen Endlauf aber durch und belegte mit 11,21 Sekunden den achten Platz. Ralph Müller und sein Schützling waren angetan von der Top-Organisation und dem minutiös geplanten Ablauf in Wattenscheid. „Ich hoffe, dass Christians Wade rasch heilt", richtet Ralph Müller den Blick schon wieder nach vorne, stehen doch am kommenden Wochenende die Bayerischen Meisterschaften ins Haus. „Mit Christian haben wir eine Bombenstaffel", meint Müller und sieht sein Quartett als Mitfavorit für die 4x100 Meter der Männer.
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