Bayerische Meisterschaften in München: Rasp und Issig laufen auf das Siegertreppchen

Die beiden Kitzinger Nachwuchs-Leichtathleten Raphael Issig und Christian Rasp gehören derzeit zu den stärksten bayerischen Kräften. Bei den bayerischen B-Jugendmeisterschaften im altehrwürdigen Münchener Dante-Stadion holten sie sich gleich drei Medaillen. (Main-Post Artikel vom 4. Juli 2006, Autor Günther Felbinger)
Gleichwohl blieb sowohl Issig wie Rasp der Griff nach der bayerischen Krone verwehrt. Dabei sah es für den Mainstockheimer Issig zumindest der Papierform nach und für den Mainbernheimer Rasp in der Realität des Wettkampfes aus, als könnte es ihnen doch gelingen.
Hochdramatisch endete nämlich das 100m-Sprintfinale, in das sich beide Kitzinger mit Zwischenlaufleistungen von 11,17 sec (Rasp) und 11,22 sec (Issig) Sekunden hinein gelaufen hatten. Rasp, der als Mitfavorit auf den Sieg galt und in dem Schongauer Justin Haug seinen schärfsten Rivalen hatte, gelang ein Superstart („Ich glaube, es war sein bester Start", Trainer Ralph Müller) und er lag schon nach der Hälfte der Strecke gute zwei Meter vor Haug. Doch zum Ende des Sprints hin verkürzte der Schongauer den Abstand zusehends und zu allem Unglück knickte dem bis dahin glänzend laufenden Rasp wenige Meter vor dem Ziel das linke Bein weg („keine Ahnung was das genau war, ein Fehltritt"), so dass Haug noch in 11,20 Sekunden zu 11,25 Sekunden vorbeiziehen konnte. „Trotzdem freue ich mich über die Silbermedaille, ich bin glücklich damit", sagte er hinterher.
Eine fast noch größere Überraschung war das 100m-Rennen seines Vereinskameraden Raphael Issig, der sich Meter um Meter an die Führenden heran arbeitete und am Ende sich in 11,32 Sekunden als Dritter auf dem Zielfilm wieder fand, so dass Silber und Bronze nach Kitzingen ging, eine maximale Ausbeute!
Zu gerne hätte Issig am zweiten Wettkampftag sein Meisterstück im Weitsprung hinzu gefügt, abermals bestand aber das Hindernis aus einem Schongauer Athleten, die bezeichnenderweise vom Sohn ihres früheren Trainers Helmut Naß trainiert werden. Denn seit dem zweiten Versuch lag der Mainstockheimer mit 6,66m und dann ab dem dritten Versuch mit 6,68 m in Front, aber im fünften Versuch gelang Martin Krystkowiak mit 6,78m ein Sprung in den Bereich seiner Bestleistung von 6,80m, den der TGler im letzten Versuch mit 6,61m nicht mehr toppen konnte. Somit blieb „nur" die Vizemeisterschaft für den Schützling von Trainerin Christine Henneberger, der an diesem Tag einfach nicht mit den auch ständig wechselnden Winden zurecht kam.
Christian Rasp startete am zweiten Wettkampftag auch über 200m und hatte nach dem Vorlauf in 22,80 Sekunden eigentlich beste Voraussetzungen abermals in die Medaillen zu laufen. Jedoch konnte er in dem hochklassigen Finale seine Vorlaufleistung nicht mehr ganz erreichen und lief mit 23,04 Sekunden auf den undankbaren vierten Platz.
Vom Pech verfolgt war Tobias Feuerbach. Im Finale über 400m verletzte sich sein Nebenmann nach 120 Metern und fiel auf Feuerbachs Bahn. Der Kitzinger musste ausweichen und kam schließlich in 53,52 Sekunden ins Ziel. Seine Bestzeit liegt beim 52,95 sec. Ungeachtet dessen, war es für die Kitzinger ein überaus erfolgreiches und erfreuliches Ergebnis, das für die Zukunft der „Blau-Weißen" hoffen lässt.
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